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  • Autorenbildlampertsylvia

Die Abenteuer der Susi Sorglos

Aktualisiert: 9. Jan.

Folge 7 - Beim untenstehenden Text und den Personen aus der Susi-Sorglos-Reihe handelt es sich um freie Erfindung, wobei - unter Umständen - rudimentäre Wahrheiten mit eingeflossen sein könnten.

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Name der Hauptfiguren

Mariella (Melli) Mehr

Tatjana (Tati) Trost

Friederike (Fritzi) Fromm

Rosalie (Rosi) Ruhig

Susanne (Susi) Sorglos

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Folge 7: Das Café am See


Eines Tages wurde Susi ins Café am See eingeladen. Dabei handelt es sich um den weitum bekannten, malerisch gelegenen See, an den im Sommer alle ferienhungrigen tagsüber und abends pünktlich zum Sonnenuntergang baden fahren und auf dem seit ein paar Jahren eifrig die Stand-up-Paddler auf ihren Brettern herumbalancieren. Schon oft hatten Fritzi und Susi hier gemeinsam Zeit verbracht. Beide lieben diesen idyllischen Ort.


Fritzi hatte vorab Bedenken geäussert, dass sowas doch auch gefährlich sei, man könne sich schliesslich auch täuschen und an ungemütliche Zeitgenossen geraten. Alle Warnungen schlug Susi vorwitzig in den Wind, musste Fritzi aber versprechen, sich während der Rückfahrt umgehend zu melden.


Bei Kaiserwetter fuhr Susi also ganz sorglos an den See. Das Café war zwar gut besucht, doch ergatterte sie einen Platz auf der Terrasse und hatte freien Seeblick. Herrlich. Bei bester Laune bestellte sie sich einen Cappuccino, blinzelte über den Rand der Sonnenbrille und beobachtete die Menschen und das rege Treiben.


Dann betrat Martin die Lokalität, sah sich kurz suchend um, sah Susi dasitzen, kam dann leichtfüssig im smart-casual-Boss-Outfit die Sonnenbrille cool in der Hand schwenkend auf sie zu, setzte sich lässig grinsend hin.


Hätte Susi gerade was gegessen, sie hätte sich bestimmt verschluckt.


Menschenskind, war der Typ von sich selbst eingenommen. Das merkte Susi bereits nach einigen Gesprächsminuten. Narziss wäre neben ihm glatt ins Wasser geplumst und sofort ersoffen. Er hatte die Coolness-Maske angezogen und dahinter verbarg sich - quasi als Foundation - eine so vollkommene Unsicherheit, dass Susi einen Mitleidsschwall in sich aufsteigen spürte. Das Gespräch konnte ja heiter werden. Oder besser gesagt, Susi fragte sich, wie sie aus der Nummer wieder raus und beizeiten nachhause kam.


Dabei hatte er bisher ganz anders gewirkt, so ganz anders. Eine Stunde später hatte sie Dinge erfahren, die sie lieber nicht gewusst hätte und war nun ganz sicher, dass Eigenlob in Gülle getränkt war und darum stank. Zudem war ihr bewusst geworden, dass Arroganz tatsächlich das Selbstbewusstsein des Minderwertigkeitskomplexes war.


Dann musste Susi ganz plötzlich dringend für kleine Mädchen. Auf der Toilette überlegte sie kurz, wie sie also aus der Sache wieder rauskam und ob es eine Lösung sein konnte, vom Klo aus durch den Hinterausgang abzuhauen.


War es nicht, weil zu feige. Also erfand Susi eine passende Ausrede und machte sich endlich vom Acker.


Das Wetter hatte sich - passenderweise - ihrer Stimmung angepasst und umgeschlagen. Im Auto brach dann die Anspannung über ihr zusammen und der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe nieder. Sie musste ein bisschen heulen und telefonierte mit Fritzi.


Die, völlig verständnisvoll und ohne Vorwürfe, man habe ihren Ratschlag missachtet, wollte sich sofort mit ihr in der Stadt treffen, um sie aufzubauen. Nach dem Heulen ging es Susi wieder besser und es waren wieder Silberstreifen am Horizont. Beide lachten.


Susi beschloss, keine Leute mehr in Cafés an Seen zu treffen. Nur noch Freundinnen in der Stadt.


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